carl haag gesellschaft

Unter reger Beteiligung der Bevölkerung fand am 17. Januar 2015 in der Liebfrauenstraße am Eingang zur Galerie Kunst im Turm eine Gedenkveranstaltung für den 100 Jahre zuvor verstorbenen viktorianischen Maler Carl Haag statt.

Carl Haag war bereits zu Lebzeiten sehr bekannt, seine Bilder sind heute noch begehrt, und befinden sich in Museen London, Athen, den arabischen Emiraten, aber auch in Oberwesel und seiner Geburtsstadt Erlangen. Haag hat insgesamt rund 40 Jahre in Oberwesel im Roten Turm der mittelalterlichen Stadtmauer gelebt und gearbeitet, den er zunächst als Sommerresidenz und später als Alterssitz nutzte. Er hat "seinen" Turm mit großem Aufwand vor dem Verfall bewahrt und erhalten. Zahlreiche Vertreter der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel, darunter Bürgermeister Thomas Bungert, der Stadt Oberwesel, der Kultureinrichtungen der Stadt, der Nachbarschaften, des Bauvereins Historische Stadt Oberwesel, der Mittelrheinschule, Kunstinteressierte und Haagfreunde nahmen die Grußworte des Stadtbürgermeisters Oberwesel, Jürgen Port und des Oberbürgermeisters der Stadt Erlangen, Dr. Florian Janik, vertreten durch den Sammlungsleiter des Stadtmuseums Erlangen, Dr. Werner Heunoske, entgegen. Weihbischof Robert Brahm, Landtagspräsident Joachim Mertes (SPD) und Landtagsabgeordneter Hans-Josef Bracht (CDU) konnten zwar nicht teilnehmen, äußerten sich jedoch sehr positiv. Die Gedenkrede hielt Carl-Haag-Biograf Dr. Walter Karbach. Die Bläserklasse der Mittelrheinschule unter Leitung von Christoph Zirfas und Thomas Maier gab der Veranstaltung einen würdigen und doch frischen Rahmen. Höhepunkt war die Enthüllung einer Gedenktafel an der Stadtmauer durch die Urenkelin Carl Haags, Frau Catherine Allison aus Reading, England. Sie las Auszüge aus einem Schreiben des britischen Thronfolgers, Prince Charles, in dem er seine Wertschätzung Haags zum Ausdruck bringt und den Wunsch äußert, Carl Haag möge bekannter und angemessen gewürdigt werden. Im Anschluss an die Zeremonie gründeten 16 Teilnehmer die Internationale Carl-Haag- Gesellschaft" als Verein, der ins Vereinsregister eingetragen werden soll und die Gemeinnützigkeit anstrebt. Der Verein will sich unter anderem für die Schaffung einer Gedenkstätte für Carl Haag und seine Frau Ida, die auch in Oberwesel starb, einsetzen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Dr. Walter Karbach, einer der Initiatoren, gewählt. "Unsere Gesellschaft widmet sich in erster Linie kulturellen Zwecken. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass durch unsere Tätigkeit noch mehr Gäste nach Oberwesel und ins Mittelrheintal gelockt werden", so Karbach.