Wer ist Carl Haag?
Sieht man sich deutsche Nachschlagewerke an, findet man wenig über den Maler Carl Haag. Anders ist das, wenn man englische Werke hinzuzieht. Nach wie vor ist Carl Haag im Unterschied zu England in Deutschland weit gehend unbekannt. Kunstkenner wissen, dass Haags Aquarelle, insbesondere seine orientalischen Motive, bei Auktionen seit Jahren hohe Preise erzielen. Dennoch fehlt Carl Haags Einordnung in den kunsthistorischen Zusammenhang. Die Internationale Carl-Haag-Gesellschaft will das ändern.
Wer sich die auf unserer Website dargestellten Lebensdaten auch nur flüchtig anschaut, erkennt, um was für einen weit gereisten und seinerzeit hoch angesehenen, auch von Queen Victoria geschätzten Maler es sich handelt. Aber auch in Oberwesel galt er als großzügiger und leutseliger Mann, hoch geachteter Bürger der kleinen Stadt. Bis auf den heutigen Tag beeindrucken seine Aquarelle durch ihre Detailgenauigkeit und ihre farbliche Brillanz.
Im fränkischen Erlangen 1820 geboren, hat er die Nürnberger Kunstschule absolviert, um sich dann in der bayerischen Residenzstadt München weiterzubilden, ist aber vor allem wegen seiner realistisch-genauen Miniaturen schnell ein gefragter Porträtmaler in adeligen Kreisen. Eine Weile lebt er dann in Brüssel. Er besucht erstmals London und lernt die britische Aquarellmalerei kennen, die ihn so fasziniert, dass er im Revolutionsjahr 1848 das Studium an der Royal Academy aufnimmt. Zwei Jahre später schon ist er außerordentliches Mitglied der Royal Water Colour Society, wo er viele Jahre hindurch seine jeweils aktuellen Werke ausstellt und verkauft.